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 Die Oasen

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Die Oasen - immer noch ein Ort der Traditionen

Beim Wort Oase denkt ein jeder an eine große, weite Wüste, in der plötzlich ein paar Palmen und eine kleine Wasserstelle auftauchen. Geologisch gesehen jedoch ist eine Oase eine Senke in der Wüstenoberfläche. Da sich unterhalb der Sahara große Speicher mit fossilem Wasser befinden, treten in diesen Senken artesische Brunnen zu Tage, bzw. schon nach Grabungen von nur wenigen Metern findet man Wasser . So wachsen mit der Zeit recht große Städte mit Palmengärten und Feldern. Sie sind vollständig abhängig von der Größe des vorhandenen Wasservorrats. Ist dieser verbraucht, vertrocknen die Gärten und Felder und die Menschen verlassen die Oase. Die Westliche Wüste birgt viele Zeugnisse solch verlassener Siedlungen. So findet man an vielen Stellen Gräber, Tonscherben und Überreste von Häusern, die bis in die Römerzeit hineinreichen. Funde von Steinwerkzeugen belegen, dass die Wüste nicht immer so lebensfeindlich war, wie sie heute scheint.

Baharia , die nördliche Oase

Baharia besteht aus acht Ortschaften die zusammen ca. 30.000 Einwohner haben. Die Dörfer sind durch weite Wüstengebiete, wie z .B. die Schwarze Wüste, voneinander getrennt. Einige, wie El Haiz, sind noch weitgehend vom Tourismus unberührt und man fühlt sich in eine andere Welt versetzt. Der Hauptort ist Bawiti. Hier schlägt das Herz der Oase.

Entlang der Hauptstrasse findet man kleine Teestuben, Läden und viele Leute, die das Leben auf der Strasse betrachten und kommentieren. Verlässt man jedoch die Hauptstrasse, dann bekommt man einen Eindruck vom Leben in der Oase, wie es schon vor hundert Jahren nicht viel anders war. Noch immer bestimmen Lehmbauten das Bild der alten Viertel, und jeder, der schon einmal die Hitze in den neuen Stein- oder Zementhäusern erlebt hat, versteht, warum Lehm der bessere Baustoff in der Wüste  ist.

    Am Rande der Altstadt beginnen die großen Gärten. Sie versorgen die Oase mit Obst und Gemüse.  Neben Datteln findet man Limonen, Orangen, Aprikosen, Mangos, Mandarinen, Reis, div. Gemüse und nicht zu vergessen, köstliche Trauben. Schon in der Pharaonenzeit war  Baharia berühmt für  den guten Wein aus der Oase.  Hauptprodukt sind aber immer noch die Datteln. Ab Mitte September kann man die neue Ernte direkt vom Baum probieren. Ein Spaziergang zwischen den hohen Palmen der alten Gärten ist ein Muss für jeden Besucher der Oase

 

Eine Besonderheit sind die heißen schwefelhaltigen Quellen, die zum wohltuendem Bad einladen. Die älteste Quelle, El Beshmo, hat z.B. eine Temperatur von ca. 55°C. Die Quellen sind über die ganze Oase verstreut und werden noch heute von den Einwohnern zum Baden genutzt. Auch als Tourist kann mir hier baden. Etwas abgelegen finden sich Quellen, in denen weibliche Touristen baden können.

Gräber aus der 26. Dynastie und der Fund der goldenen Mumien  zeigen, dass die Oase sehr wohlhabend war. Die Tempel und Gräber können zum Teil besichtigt werden..